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Von Übergewicht und Unterversorgung

Das Bundesministerium für Gesundheit hat ihren Kinder- und Jugendgesundheitsbericht vorgelegt. Für die Pädiater ist er ein weiterer Beleg für die „langsame Umsetzungsgeschwindigkeit“ der Politik.

Der Kinder- und Jugend-Gesundheitsbericht fasst den gesundheitlichen Ist-Zustand sowie die Versorgungssituation der Kinder und Jugendlichen zusammen.

Das darin gezeichnete Bild gibt einigen Anlass zur Sorge: 22 Prozent der 11- bis 15-Jährigen haben schon geraucht (zehn Prozent der 15-Jährigen tun dies täglich). Sieben Prozent konsumieren regelmäßig Alkohol (mindestens einmal wöchentlich oder öfter). Übergewicht und mangelnde körperliche Betätigung sowie eine ungesunde Ernährung sind Ursachen für immer mehr chronische Erkrankungen bereits im Kindesalter. Erkrankten etwa 1999 noch zwölf von Hunderttausend Kindern (bis 14 Jahre) an Typ-2-Diabetes, so waren es 2007 bereits 18,4. Aktuellere Zahlen gibt es nicht.

Eindeutig feststellbar sind aktuell bestehende Löcher im Versorgungsnetz. Besonders davon betroffen sind sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Denn die Kindermedizin im niedergelassenen Bereich tendiert immer stärker in Richtung Wahl-Kinderärzte und damit in Richtung privater Zuzahlungen.

„Es drängt sich die Frage auf: Wohin steuert die Kindergesundsheitspolitik ?“

In allen westlichen Industrieländern ist in den letzten Jahrzehnten ein Trend erkennbar, der einerseits von einem Rückgang der Kindersterblichkeit und übertragbarer Krankheiten, andererseits aber auch von der Zunahme chronischer Krankheiten geprägt ist. 16 Prozent der 11- bis 15-Jährigen leiden an zumindest einer – ärztlich diagnostizierten – chronischen Krankheit, wie etwa Neurodermitis, Heuschnupfen oder Asthma; 2010 waren es 14 Prozent. Zwar steigt die Inzidenz von Typ-1-Diabetes, doch insgesamt ist die Häufigkeit niedrig. Sie lag 2007 bei etwa 0,1 Prozent der unter 15-Jährigen.

Die entscheidende Herausforderung ist das Übergewicht. Während viele Kinder und Jugendliche sich weiterhin zu wenig bewegen, gibt es bei der Ernährung auch erste positive Entwicklungen.

Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig und gesamtgesellschaftlicher Natur. Positive Trends sind unter anderem die Rückgänge bei Geburten von Teenagern, der Frühgeburtenrate und bei Mehrlingsschwangerschaften nach künstlichen Befruchtungen. Weniger Verletzungen müssen stationär behandelt werden. Jugendliche rauchen weniger als 2010 und trinken weniger Alkohol. Das sind Erfolge einer gesunden Präventionspolitik, die sich langfristig auch in der Gesamtbevölkerung niederschlagen wird.

Durch eine rechtzeitige Untersuchung kann die Gefährdung Ihres Kindes frühzeitig entdeckt und behandelt werden – konsultieren Sie hierzu unseren Kinderarzt Dr. med. Ramakers in der Clinica Picasso.

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