Viele meiner Patienten klagen nach einer überstandenen COVID-19 Infektion über eine anhaltende Luftnot
Meist stellen diese sich bei mir in der Praxis vor, aus Angst eine Herzmuskelentzündung zu haben. Nie konnte ich bei diesen Patienten eine solche Diagnose bestätigen. Dennoch sollte man diese Beschwerden nicht einfach als Post-Covid abtun und auf die leichte Schulter nehmen. Wir wissen, dass Covid-19 Infektionen die Blutgerinnung erheblich beeinflussen kann. Daher muss auch immer eine Lungenarterienembolie (Verstopfung der Lungengefäße mit Folge einer Störung der Sauerstoffanreicherung des Blutes) als Ursache der Luftnot ausgeschlossen werden. Diese kommt dann zustande, wenn dieses Virus die kleinsten Lungenbläschen verletzt und es durch eine überschießende Immunreaktion zur Bildung von Blutklumpen in den Lungengefäßen kommt.
COVID-19-Patienten mit Lungenembolien (LE):
- hatten häufiger Fieber (> 38 °C), Husten und Durchfälle als andere nicht COVID-19 erkrankte Patienten mit Lungenembolien
- litten deutlich seltener unter Schmerzen oder Schwellungen der Beine als Lungenemboliepatienten ohne COVID-19
- wiesen deutlich seltener typische Risikofaktoren für Lungenembolien (z. B. dauerhafte Östrogentherapie, aktive Krebserkrankung) auf
- waren seltener aktive Raucher
- waren häufiger jünger als 60 Jahre