Was ist ein Leistenbruch?
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Was ist ein Leistenbruch?

Was ist ein Leistenbruch?

Der Leistenbruch ist ein häufiges Leiden

Was ein Leistenbruch ist, welche Symptome auftreten können, wie er diagnostiziert und behandelt wird, erfahren Sie in meinem neuen Artikel über den Leistenbruch.

Was ist ein Leistenbruch?

„Du hebst dir noch einen Bruch!“ Diese Ermahnung hat wohl schon jeder einmal gehört.

Tatsächlich ist ein Leistenbruch (sog. Leistenhernie) nicht mit einem Knochenbruch nach einem Unfall zu vergleichen, sondern er entwickelt sich chronisch in der Leistenregion. Neben einer anlagebedingten Gewebsschwäche können auch Krankheiten, die mit einer Erhöhung des Druckes im Bauchraum einhergehen, als Ursache die Entwicklung einer Leistenhernie begünstigen.

Anatomisch gesehen ist die Leistenhernie eine Ausstülpung (Bruchsack) des Bauchfelles, in die auch z.B. Dünndarmschlingen vorfallen können. Leistenbrüche treten ganz überwiegend bei Männern auf.

Der Samenstrang mit Samenleiter und Gefäßen des Hodens ist eine natürliche Schwachstelle (Bruchpforte), die bei Frauen in dieser Form nicht vorhanden ist. Leistenbrüche können bis in den Hodensack reichen. Angeborene Leistenhernien im Kindesalter fallen in den Bereich der Kinderchirurgie. Ein weitere Bruchart ist der sog. Schenkelbruch, der unterhalb des Leistenbandes an der Oberschenkelinnenseite auftreten kann und häufiger bei Frauen vorkommt.

Welche Symptome treten beim Leistenbruch auf?

Der Bruch tritt durch die Bruchpforte nach außen und imponiert als Schwellung  oder „Beule“, die oft nur im Stehen vorhanden ist und im Liegen verschwindet. Schmerzen  treten beim Heben schwerer Lasten, beim Stuhlgang oder auch beim Husten und Niesen auf. Neben einem oft vorhandenen Fremdkörpergefühl sind ziehende Schmerzen in der Leistenregion typisch, die sich bei Druck verstärken können.

Wie wird ein Leistenbruch diagnostiziert?

In der Regel wird eine Leistenhernie durch Blickdiagnose und eine körperliche Untersuchung festgestellt. Bei kleinen Leistenhernien, die bereits Symptome verursachen, aber bei der körperlichen Untersuchung nicht bestätigt werden können, kann eine Ultraschalluntersuchung hilfreich sein. Weitergehende Untersuchungen (CT, MRT) sind nur in Ausnahmefällen erforderlich. Die Diagnose stellt bereits oft der Hausarzt, die weitere Behandlung erfolgt durch den Chirurgen.

Wie wird ein Leistenbruch behandelt ?

Leistenbrüche heilen nicht spontan und werden i.d.R. im Laufe der Zeit größer. Eine konservative Behandlung kann diese Entwicklung nicht aufhalten. Die früher oft geübte Praxis, z.B. mit Bruchbändern von außen einen Gegendruck aufzubauen, ist veraltet und wird kaum noch angewandt. D.h. aber auch, dass nicht jeder diagnostizierte Leistenbruch sofort operiert werden muss und auch ein abwartendes Verhalten,  ein sog.„watchful waiting“ ohne Operation, möglich ist. Eine konservative Behandlung kann bei gravierenden Begleiterkrankungen, bei Narkoseunfähigkeit oder im hohen Alter angezeigt sein.

Die gefährlichste Komplikation eines unbehandelten Leistenbruches ist die Einklemmung von vorgefallenen Eingeweideteilen (Darmschlingen), die lebensbedrohlich ist und eine Notfalloperation erfordert.

Bei einem Leistenbruch ohne Symptome kann abgewartet werden, bei Beschwerden sollte jedoch eine Operation erwogen werden. Die Erstellung eines individuellen Behandlungskonzepts unter Berücksichtigung der individuellen Patientensituation gehört in die Hand des erfahrenen Chirurgen.

Welche Operation wird beim Leistenbruch durchgeführt?

Das gemeinsame Prinzip aller Leistenbruchoperationen ist die Beseitigung des Bruchsackes und der Verschluß der Bruchlücke, um eine erneute Bruchbildung zu verhindern (Bruchrezidiv). Die Leistenbruchoperation ist eine der häufigsten Operationen überhaupt in der Chirurgie. Während früher Leistenbrüche durch direkten Nahtverschluss (z.B. Shouldice-OP) versorgt wurden, werden heute Techniken bevorzugt, die ohne Nahtspannung auskommen und dadurch  eine geringere Rezidivgefahr besitzen.

Bei diesen sog. spannungsfreien Techniken  werden Kunststoffnetze implantiert, die die Bruchlücken weit überdecken, narbig einheilen und so eine größere Festigkeit als reine Nahtverfahren erzielen. Eine solche Netzeinlage kann offen über einen kleinen Schnitt in der Leiste (Lichtenstein-Verfahren) oder durch laparoskopische, minimal-invasive  Zugang von innen (sog. TAPP-Verfahren in ) vorgenommen werden. Neben diesen überwiegend angewandten Verfahren gibt es eine Vielzahl anderer Techniken.

Wie läuft solch eine Operation organisatorisch ab?

Nach Besprechung der Befunde und Aufklärung können wir die Operation i.d.R.  ambulant durchführen. Nach internistischem Check-up und Besprechung der Narkose (meist rückenmarksnahe Anästhesie) kommt der Patient morgens in die Klinik und kann am Nachmittag entlassen werden. Durch Vermeidung einer Vollnarkose ist das von mir bevorzugte Lichtenstein-Verfahren besonders auch für ältere Patienten mit vielen Nebenerkrankungen  risikoarm durchführbar.

Wie lange dauert die Heilung und die Arbeitsunfähigkeit?

Die Wunde ist nach der Operation für einige Tage geschwollen.  Durch Verwendung sich auflösender Hautfäden entfällt ein Fadenziehen. Wundinfekte sind sehr selten, und Wundschmerzen sind in den ersten Tagen mit leichten Schmerzmitteln (z.B. Paracetamol) gut behandelbar. Nach körperlicher Schonung für ca. zwei Wochen ist eine spezielle Nachbehandlung nicht erforderlich, eine Vollbelastung ist nach ca. 6 Wochen wieder möglich. Die Arbeitsunfähigkeit hängt von der ausgeübten Tätigkeit ab und beträgt i.d.R. 1-2 Wochen.

Fazit

Ein Leistenbruch kann wenig belastend und mit hoher Sicherheit operiert werden. Voraussetzung dafür ist die Erstellung eines individuellen Behandlungskonzepts, das ich Ihnen als als ehemaliger Leiter eines von der Deutschen Herniengesellschaft akkreditierten Hernienzentrums  anbieten kann. Für weitere Informationen und Beratung in der Clinica Picasso stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung:

Chirurg kontaktieren:

Tel.: (24h) (+34) 971 220 666

Mail: michael.knoop@clinica-picasso.eu

PD Dr. Michael Knoop
Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie

 

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