Was sollte man bei Verdacht auf einen Herzinfarkt machen?
Hier zählt die Devise „Zeit ist Muskel“, was nichts anderes bedeutet, dass man ca. max. 6 Stunden Zeit hat, bevor ein unwiderruflicher Schaden am Herzmuskel auftritt. Aus diesem Grund sollte man bei jedem Verdacht immer zuerst den Notarzt rufen.
In Spanien die Telefonnummer 061 oder 112, in Deutschland die 112
Was sie im Notfall tun können
Im Falle einer Bewusstlosigkeit sollte zunächst kontrolliert werden, ob der Patient noch einen Puls im Halsbereich aufweist. Bei Pulslosigkeit (Kreislaufstillstand) sind bis zum Eintreffen des Notarztes Wiederbelebungsmassnahmen einzuleiten.
Wiederbelebungsmassnahmen
Hierbei reicht es, den Daumenballen auf den unteren Teil des Brustbeins zu legen und mit dem gestreckten Arm und sein Körpergewicht die Brust 100-120x in der Minute 5-6 cm nach unten zu drücken.
Lassen Sie sich nicht beirren, wenn hierbei auch Rippen gebrochen werden! Eine Beatmung ist nicht zwingend erforderlich, sofern man sich dieses aber zutraut, kann nach 30x Herzdruckmassage eine 2-malige Beatmung erfolgen.
Wiederbelebungsmassnahmen mit einem Defibrillator
Sollte ein Defibrillator zur Verfügung stehen, folgt man den schriftlichen Anweisungen. In keinem Fall aber sollte dafür die Herzdruckmassage über eine längere Zeit unterbrochen werden. Der Notarzt wird dann die weitere Therapie in die Hand nehmen und den Patienten so schnell wie möglich in ein Krankenhaus mit einem Herzkatheterlabor mitnehmen.
Herzkatheteruntersuchung
Die einzige effektive Behandlung einer Enge oder Verschlusses eines der Herzkranzgefäße ist die sog. Herzkatheteruntersuchung. Bei dieser Untersuchung punktiert der Kardiologe nach gründlicher Desinfektion und örtlicher Betäubung der rechten Leistenregion (also völlig schmerzlos) die Arterie.
Implantation eines Stents
Über diese Arterie schiebt er unter Röntgenkontrolle den Katheter in die Hauptschlagader und weiter in die linke Herzkammer vor. Durch Einspritzen des Röntgen-Kontrastmittels kann er auf dem Röntgenbildschirm die linke Herzkammer oder die Herzkranzgefäße darstellen. Hochgradige Verengungen können durch Implantation eines Stents (Gefäßstütze) behoben werden, ebenso können im Rahmen dieser Untersuchung bereits verschlossene Gefäße wiedereröffnet werden. Werden diese Massnahmen rechtzeitig durchgeführt, kann man auch einen schweren Herzinfarkt unbeschadet überstehen.