Seit Jahren nehmen immer weniger Menschen von der Darmkrebs-Vorsorge teil, dabei erkranken jedes Jahr etwa 73.000 Menschen neu an Darmkrebs, 26.000 Menschen sterben jährlich daran. „Darmkrebs ist bei Männern und Frauen immer noch die zweithäufigste Krebserkrankung“, so das Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Universität Essen in Berlin. Werde der Darmkrebs jedoch früh entdeckt, betrage die Heilungschance etwa 90 Prozent. Dennoch scheuten viele Menschen die Darmkrebsvorsorge. Bundesweit nutzten nur drei Prozent der Berechtigten die Koloskopie (Darmspiegelung) – die Tendenz sei sogar rückläufig.
Knapp 60 Betriebskrankenkassen haben sich aus diesem Grund zum „Aktionsbündnis Darmkrebs“ zusammengeschlossen. Partner des Bündnisses sind die Felix Burda Stiftung, die Stiftung LebensBlicke, das Netzwerk gegen Darmkrebs, der Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng) und die „Ärzte Zeitung“. Ihr Ziel: Die Vorsorge bei Darmkrebs zu verbessern. Dass dies gelingen kann, geht aus der Bilanz hervor, die im Oktober 2013 in Berlin vorgestellt wurde. Demnach konnte die Teilnehmerrate an der Darmkrebsvorsorge deutlich gesteigert werden: Etwa 225.000 Versicherte wurden bislang angeschrieben, 26 Prozent forderten daraufhin einen Stuhltest an. Vor allem die Männer konnten offenbar durch die persönliche Einladung zur Darmkrebsvorsorge motiviert werden: Mehr als jeder zweite Teilnehmer (52 Prozent) war männlich, normalerweise liegt diese Teilnahmerate bei rund 16 Prozent.
Traditionell sind Frauen hier viel aufgeschlossener. Bei den Auswertungen der immunologischen Stuhltests seien fünf Prozent als positiv (also Nachweis von Blut im Stuhl) ermittelt worden. Das heißt konkret: Rund 2000 Menschen konnte damit eine weitere Abklärung empfohlen werden. Bei der Auswertung der Koloskopie seien zudem Karzinome bei den unter 55-Jährigen entdeckt worden.
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