Welche Hautkrebsarten gibt es?
Hautkrebs ist eine Wucherung der Hautzellen, grob unterschieden in zwei Arten: weißer (heller) und schwarzer Hautkrebs. Der schwarze Hautkrebs ist gefährlicher, weil er früh streut (metastasiert): Etwa 20 von 1000 Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens daran. Weißer Hautkrebs ist die häufigste Krebsart in Deutschland. Nach Schätzungen erkranken jährlich 200.000 Menschen neu an hellem Hautkrebs, etwa jeder fünfte der über 80jährigen ist betroffen.
Deutlich mehr Menschen zeigen Vorstufen, die sogenannten aktinischen Keratosen. In Mitteleuropa bestehen bei durchschnittlich 15 Prozent aller Erwachsenen über 40 Jahren aktinische Keratosen, bei Männern über 70 Jahren 34 Prozent. Die Tendenz ist steigend. Gründe der Zunahme von Hautkrebserkrankungen sind vor allem sorglose Sonnenexposition und die höhere Lebenserwartung.
Wer ist besonders gefährdet?
Besonders gefährdet sind Menschen mit:
- heller Haut
- häufiger Belastung durch UV-Strahlen (Freiluftarbeiter, „Sonnenanbeter“, Solarienbesucher)
- überdurchschnittlich vielen Muttermalen/Leberflecken
- Immunschwäche
- Hautkrebs in der Familie (genetische Faktoren)
- ältere Menschen
- häufigem Kontakt mit Stoffen mit Schadstoffen wie z. B. Teer, radioaktiven Strahlen
Doch Hautkrebs kann grundsätzlich jeden in jedem Alter treffen, nicht nur Menschen mit erhöhten Risikofaktoren.
Wie kann man Hautkrebs vorbeugen?
Da zu viel Sonnenbestrahlung als häufigste Ursache für hellen Hautkrebs gilt, sollte man die Haut konsequent vor der Sonne schützen. Das bedeutet: starke Sonne meiden, mittags zwischen 12 und 15 Uhr aus der Sonne gehen, eine wasserfeste Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen, einen Sonnenhut aufsetzen, am Strand immer einen Sonnenschirm benutzen. Wer draußen in der Sonne arbeitet, sollte sich mit langen Ärmeln, langen Hosen und Kopfbedeckung schützen; im Sommer gibt es auch leichte, luftige Varianten. Hauptsache: soviel wie möglich von der Haut bedecken. Bei Kindern ist der Sonnenschutz extrem wichtig, denn die Haut vergisst nie, und zu viel Sonne im Kindesalter kann später zu Hautkrebs führen. Solarien sind möglichst vollständig zu meiden.
Wie erkennt man Hautkrebs?
Als Laie gar nicht, denn man kann nicht einschätzen, ob es sich bei einer Hautveränderung um eine harmlose, vorübergehende Abweichung handelt, um eine der vielfältigen behandlungsbedürftigen Hauterkrankungen oder um Hautkrebs. Jede Hautveränderung sollte ernst genommen werden, auch wenn nichts wehtut. Das Tückische bei allen Arten von Hautkrebs ist nämlich, dass sie zumeist nicht schmerzhaft sind und deswegen als harmlos verkannt werden.
Kann man sich selber untersuchen?
Es kann durchaus sinnvoll sein, sich selbst regelmäßig auf Hautveränderungen zu untersuchen. Der Partner kann helfen und unzugängliche Stellen anschauen. Fällt eine Hautveränderung auf, sollte man damit umgehend einen Hautarzt aufsuchen, der über eine ganze Reihe von Diagnosemethoden verfügt. Doch auch wenn man keine verdächtigen Stellen entdeckt: Die Selbstuntersuchung ersetzt keinesfalls die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung (Hautscreening) beim Dermatologen, die von dringend empfohlen wird. Der Arzt hat ein geübtes Auge und führt die Untersuchung nach festgelegten und überprüfbaren Qualitätsstandards durch.
Wie funktioniert die Vorsorge-Untersuchung?
Beim sogenannten Hautscreening sucht der Dermatologe mithilfe eines Auflichtmikroskops, einer speziell beleuchteten Lupe, die gesamte Haut nach auffälligen Veränderungen ab. Zur Untersuchung gehören auch schwer zugängliche Stellen, etwa die Kopfhaut, der Schambereich, die Mundschleimhaut, die Zehenzwischenräume und Fußsohlen. Zusätzlich befühlt der Arzt die Haut, da sich z. B. gering ausgeprägte aktinische Keratosen häufig besser ertasten als sehen lassen. In unklaren Fällen wird eine Gewebeprobe zur histologischen Untersuchung entnommen.
Was ist vor dem Hautscreening zu beachten?
Damit der Hautarzt alle Stellen optimal betrachten kann, sollte man auf Make-up verzichten, da Hautkrebs darunter schwer zu erkennen ist. Aus dem gleichen Grund ist Nagellack von Finger- und Fußnägeln zu entfernen, Piercings und Ohrringe sind abzulegen.
Wie oft muss man zur Hautkrebsvorsorge?
Experten raten zur jährlichen Untersuchung. Ein regelmäßiger Jahres-Turnus bietet die größtmögliche Sicherheit, Hautkrebs schon zu Beginn bzw. in der Vorstufe zu erkennen und damit die Heilungschancen signifikant zu erhöhen. Grundsätzlich sollte man immer einen Dermatologen aufsuchen, wenn sich Dinge an der Haut verändern, also Pigmentflecke größer und dunkler werden oder bluten.
Welche Therapien gibt es?
Man kann es nicht oft genug sagen: Hautkrebs im Frühstadium und seine Vorstufen sind sehr gut behandelbar, z. B. durch Entfernens des Gewebes, speziellen Licht- und Lasertherapien. Bei der Behandlung des schwarzen Hautkrebses ist Früherkennung extrem wichtig, da diese Form sehr schnell streut (metastasiert). Bei Verdacht auf ein Melanom wird diese Veränderung so schnell wie möglich entfernt und histologisch untersucht. Außerdem können im Rahmen eines Screenings sogenannte unruhige (dysplastische), also klinisch verdächtige Muttermäler, die eine Option für eine mögliche Bösartigkeit in der Zukunft in sich tragen, erkannt und prophylaktisch entfernt werden.
Die Diagnostik und Behandlung gehört immer in die Hände eines Facharztes / Fachärztin für Dermatologie.