Wie lange dauert eine Spiegelung von Magen und Darm?
Die Magenspiegelung dauert etwa 15 Minuten, eine Darmspiegelung circa eine halbe Stunde. Haben Sie eine Narkose bekommen, müssen Sie noch einmal zusätzliche 30 bis 45 Minuten einplanen, bis Sie die Praxis wieder verlassen können.
Welcher Arzt macht eine Spiegelung?
Ärzte, die eine Magen- oder Darmspiegelung durchführen, sind entweder Gastroenterologen oder Fachärzte für Innere Medizin.
Wo wird eine Magen- und Darmspiegelung durchgeführt?
Sie können eine Magen- und Darmspiegelung entweder in einer Praxis oder in einem Krankenhaus machen lassen. Normalerweise findet die Spiegelung in der Praxis statt und Sie können diese schon kurze Zeit nach der Untersuchung wieder verlassen.
Wozu muss ich eine Einwilligungs-Erklärung unterschreiben?
Damit Ihr Arzt die Untersuchung durchführen darf, müssen Sie durch Ihre Unterschrift bestätigen, dass Sie sich hinreichend aufgeklärt fühlen und unter Kenntnisnahme der Risiken mit der Durchführung der Spiegelung einverstanden sind. Der Gesetzgeber verlangt, dass Ihr Arzt Sie über alle Risiken aufklärt. Dies sollte Sie aber nicht verunsichern, sondern dient nur dazu, Sie umfassend zu informieren.
Was muss ich nach einer Magen- und Darmspiegelung beachten:
- Wegen der Rachenbetäubung dürfen Sie nach einer Magenspiegelung eine Stunde lang nichts essen oder trinken (Gefahr des Verschluckens!).
- Nach einer Darmspiegelung dürfen Sie ganz normal essen und trinken, sobald Sie wieder wach sind.
- Wenn Sie eine Beruhigungsspritze bekommen haben, dürfen Sie frühestens nach 24 Stunden wieder aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Sie dürfen im gleichen Zeitraum keine wichtigen Entscheidungen treffen und nicht an gefährdenden Maschinen arbeiten. Ferner dürfen Sie die Praxis dann nur in Begleitung verlassen!
- Am Untersuchungstag sollten Sie körperliche Anstrengung meiden. Nehmen Sie nur leichte Kost zu sich und trinken Sie keinen Alkohol.
- Treten nach der Spiegelung extrem starke Bauchschmerzen oder andere Befindlichkeitsstörungen auf oder tritt Blut aus dem After aus, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt.
Wer bezahlt eine Magen- und Darmspiegelung?
Wenn Sie unter Symptomen leiden, die nur durch eine Magen- oder Darmspiegelung genau abgeklärt werden können, übernimmt Ihre Versicherung die Kosten für die Spiegelung. Außerdem bezahlt sie die Kosten für die Koloskopien zur Darmkrebs-Vorsorge.
Brauche ich vor einer Magen- oder Darmspiegelung Angst zu haben?
Die Spiegelung von Magen und Darm ist eine Routineuntersuchung und DIE empfohlene Methode, um Beschwerden in diesem Bereich abzuklären. Schwerwiegende Komplikationen sind sehr selten. Man braucht also keine Angst vor der Magen- oder Darmspiegelung zu haben!
Die häufigste und harmloseste mögliche Nebenwirkung sind Blähungen, welche in der Regel schnell wieder verschwinden. Durch den Einsatz von CO2 statt Luft sind sie nochmals seltener geworden.
Weitere mögliche Risiken sind allergische Reaktionen auf Medikamente, Schmerzen während der Spiegelung (die bei einer Beruhigungsspritze nicht bemerkt werden), ein Abfall von Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung (deswegen werden diese Parameter ständig überwacht), Verletzungen, Blutungen sowie Entzündungen. Die schwerwiegenste, aber auch seltenste, Komplikation wäre der Durchbruch eines Organes.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Luft im Bauch die häufigste Nebenwirkung darstellt. Seitdem wir jedoch das moderne CO2-Verfahren benutzen, klagen kaum noch Patienten über Beschwerden wie Blähungen oder Schmerzen nach der Spiegelung.
Welche Alternativen zur Darmspiegelung gibt es?
Ab dem 50. Lebensjahr wird ein jährlicher Test auf verborgenes Blut im Stuhl empfohlen. Dieser Test zeigt aber nur an, ob Sie irgendwo im Magen-Darm-Trakt Blut verlieren. Polypen und Tumoren können damit nicht sicher ausgeschlossen werden.
Durch die Darmspiegelung können nicht nur fast 100% der Polypen und Tumoren entdeckt, sondern diese in den meisten Fällen auch in gleicher Sitzung abgetragen werden.
Diese Möglichkeit besteht bei den Alternativen zur Darmspiegelung wie der sogenannten virtuellen Koloskopie durch eine Computertomographie (CT) oder Kernspin (MRT)-Untersuchung des Darmes nicht.
Ebenso wenig gilt dies für die Kapselendoskopie, bei der eine Kapsel mit darin enthaltener Kamera geschluckt wird und Videosequenzen des Darmes an einen externen Empfänger gesendet werden.
Genauso wie bei einer Darmspiegelung müssen Sie auch bei der CT-, MRT- und Kapseluntersuchung im Vorfeld eine Darmreinigung durchführen. Findet man bei den alternativen Untersuchungen einen Polypen oder Tumor, muss im Anschluss in zweiter Sitzung dann doch eine Darmspiegelung durchgeführt werden.
Weitere Nachteile der virtuellen Untersuchungen sind die Verwendung von Röntgenstrahlen bei der CT, das Übersehen von Entzündungen im Darm, die fehlende Möglichkeit, Proben zu entnehmen und die Gefahr, flache Gewebsveränderungen zu übersehen.
Fragen kostet nichts!
Haben Sie noch weitere Fragen zu den Untersuchungen? Glauben, dass Sie unter Symptomen leiden, welche mit einer Magen- oder Darmspiegelung abgeklärt werden sollten? Dann kontaktieren Sie uns in der Clínica Picasso in Palma de Mallorca!
Weitere Informationen finden Sie auch in meinem ausführlichen Beitrag zum Thema Darmkrebs!