Luftnot (Dyspnoe) – was ist das und wie entsteht diese?
Der Begriff Dyspnoe lässt sich am besten mit Atemnot oder Luftnot oder Kurzatmigkeit übersetzen, also dem Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen.
Beim Atmen gelangt der lebenswichtige Sauerstoff über die Lunge ins Blut. Das Herz pumpt den Blutstrom durch kräftige Schläge in den Körper, damit Muskeln und Organe den benötigten Sauerstoff erhalten. Das sauerstoffarme Blut gelangt zurück ins Herz und von dort in die Lunge, um dort wieder mit Sauerstoff angereichert zu werden.
Für Gesunde kein Problem
Bei körperlicher Anstrengung verbrauchen die Muskeln deutlich mehr Sauerstoff als gewöhnlich, sodass Herz und Lunge mehr leisten müssen. Für Gesunde ist das kein Problem. Bei einer Erkrankung von Herz oder Lunge funktioniert der Mechanismus nicht mehr so gut: Die Muskeln bekommen zu wenig Sauerstoff. Das Gehirn meldet Atemnot und versucht dadurch, Herz und Lunge weiter anzutreiben.
Entscheidend für den Krankheitswert einer Kurzatmigkeit oder Luftnot oder Atemnot ist, dass sie der entscheidende begrenzende Faktor für die Ausübung von körperlicher Aktivität ist.
Was sind die Symptome einer Atemnot?
Atemnot kann sehr quälend sein. Meistens leiden Patienten ab einer gewissen Belastungsstufe an Atemnot, es gibt jedoch auch Fälle, in denen bereits bei körperlicher Ruhe eine Atemnot vorliegt. Dieser Zustand ist besonders quälend, weil dem Patienten keine Möglichkeit mehr bleibt, sich durch Verhaltensänderung, wie körperliche Ruhe, Erleichterung zu verschaffen.
Was kann die Ursache für Atemnot sein?
Auch die Atemnot ist ein Symptom mit vielen möglichen Ursachen und häufig auch mit dem Symptom Brustschmerz vergesellschaftet. Wichtig ist die Unterscheidung einer akuten von einer langsam zunehmenden Luftnot.
- Plötzliche und/oder starke Luftnot ist ein Alarmsignal und bedarf einer sofortigen Abklärung!
- Bei plötzlichem Auftreten vor allem bei Kleinkindern sollte man immer an einen Fremdkörper in den Atemwegen oder an ein allergisches Asthma denken.
- Bei Patienten mittleren oder fortgeschrittenen Alters sollte ein akuter Herzinfarkt oder eine akute Lungenembolie oder ein Lungenkollaps ausgeschlossen werden.
Was kann noch Luftnot verursachen?
Menschen mit einer vorbeschriebenen Herzerkrankung, insbesondere bei bekannter Einschränkung der Herzpumpleistung oder bei schweren Herzklappenerkrankungen leiden unter einer Erkrankung, die wir Herzinsuffizienz nennen. Durch die reduzierte Pumpleistung können Lunge und Muskulatur nicht mehr mit dem für die Arbeitsleistung erforderlichen Sauerstoff versorgt werden. Bestimmte Herzrhythmusstörungen, sei es ein zu langsamer oder zu schneller Puls oder ein extremer Anstieg des Blutdrucks kann ebenfalls eine Luftnot verursachen.
Im Extremfall staut sich das Blut in den Lungen (Lungenödem), was wiederrum den Gasaustausch deutlich einschränkt. Diese Patienten beschreiben zumeist eine deutliche Zunahme der Luftnot in liegender Position (beim Schlafen), da sich dann die Lungen verstärkt mit Wasser füllen.
COPD – Chronische Atemwegsverengung
Häufige Ursachen einer zunehmenden Luftnot können auch Ausdruck bestimmter Lungenerkrankungen wie eine chronische Atemwegsverengung (COPD) oder eine Lungenentzündung sein. Seltenere Ursachen sind Blutmangel (Anämie) bei z.B. chronischen Blutungen oder Eisenmangel oder Panikstörungen.
Die Luftnot ist eine Folge der modernen Medizin. Wenn wir heute einen Patienten mit einem Herzinfarkt retten oder mit einer modernen Medikation diesen aus einer akut aufgetretenen Wasseransammlung in der Lunge retten, heilen wir diese Patienten nicht. Wir verlängern Ihr Leben, so dass diese auch mit einer deutlich eingeschränkten Pumpleistung Ihres Herzens überleben können.
Ursache unbedingt abklären lassen
Dies führt zwangsläufig zu einer deutlichen Zunahme des Überlebensalter und damit auch zu der heute beobachteten Zunahme der Häufigkeit der Krankenhauseinweisungen auf dem Boden einer Herzinsuffizienz mit allen dazugehörigen Symptomen, allem voran die Atemnot mit Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit.
Wer an Atemnot leidet, sollte die Ursachen unbedingt beim Arzt abklären lassen. Durch eine regelmäßige Untersuchung des Herzkreislaufsystems und der Lunge können relevante Krankheiten frühzeitig erkannt und entsprechend gut behandelt werden.