Kann es zu einem Herzinfarkt kommen?
Das Auftreten eines Herzinfarktes im Rahmen eines Vorhofflimmerns ist sehr selten. Umgekehrt haben Patienten mit Verengungen in den Herzkranzgefäßen (koronare Herzerkrankung) oder nach erlittenen Herzinfarkten wesentlich häufiger Vorhofflimmern. Aus diesem Grund sollte, abhängig vom Alter des Patienten, auch eine entsprechende Untersuchung zur Erfassung einer koronaren Herzerkrankung in Erwägung ziehen
Welche Therapiemöglichkeiten bestehen?
Bessere Medikamente als früher
Besteht kein Zweifel an der Diagnose, muß der Arzt als erstes eine blutverdünnende Therapie einleiten. Während man früher Marcumar gab, stehen heute mehrere andere, meist bessere Medikamente zur Blutverdünnung zur Verfügung. Somit hätte man zumindest die Gefahr einer Blutgerinnselbildung und somit auch eines Schlaganfalles deutlich reduziert. Diese blutverdünnende Therapie wird meist, unabhängig vom weiteren Verlauf, lebenslang notwendig sein.
Ultraschalluntersuchung
Je nach möglicher Ursache wird der Kardiologe nach einer Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) mit dem Patienten entscheiden, welche Massnahmen zur Behebung des Vorhofflimmerns in Frage kommen. Meist werden zunächst Medikamente verabreicht, die diese Rhythmusstörungen beheben könnten, eine häufig längere und teils nebenwirkungsreiche Strategie, die zudem auch nicht ungefährlich ist.
Die elektrische Kardioversion – schnell und vielversprechend
Wenn das Vorhofflimmern nur bis zu wenige Monate bestand und eine relevante strukturelle Herzerkrankung (z.B. höhergradige Klappenundichtigkeiten oder Klappenverengungen) ausgeschlossen werden kann, ist die schnellste und vielversprechendste Methode eine sog. elektrische Kardioversion. Hierbei wird der Patient in einen tiefen Schlaf versetzt und auf das Herz ein kurzer Elektroschock abgegeben, bei dem für Bruchteile einer Sekunden alle elektrischen Aktivitäten des Herzens unterbrochen werden, so dass der normale „Motor“, Sinusknoten genannt, die Stimulation der Herzvorkammer übernehmen kann.
Ablation am Herzen – Plan B
In den Monaten nach einer elektrischen Kardioversion sind mehrere EKG- und Laborkontrollen erforderlich, sollten sich dann wieder Phasen eines Vorhofflimmerns bestätigen, kann man eine sog. Ablation am Herzen durchführen. Diese ist ein Eingriff, bei dem überzählige oder krankhafte Leitungsbahnen und Erregungsherde verödet werden. Dadurch können bestimmte Formen von Herzrhythmusstörungen dauerhaft beseitigt werden, bei denen Medikamente nicht wirken. Am häufigsten wird die Ablation bei Vorhofflimmern eingesetzt.