Was tun gegen Haarausfall?
Als erstes sollte man durch eine ausführliche Anamnese der Ursache des Haarausfalles auf den Grund gehen: zu erfragen sind Hinweise auf eine Schilddrüsenerkrankung, Medikamenteneinnahme, Ernährungsgewohnheiten, starke Regelblutungen (Eisenmangel), vermehrte Körperbehaarung, unreine Haut (Hinweis auf ein Überangebot an Testosteron), Blutungsstörungen (Hormonungleichgewicht), Stress in den letzten 2-4 Monaten
Bei der Untersuchung wird festgestellt welche Art von Haarausfall vorliegt. Diffus, kreisrund oder im Bereich des Scheitels.
Dann sollte eine Blutuntersuchung erfolgen. Sie beinhaltet die Schilddrüsenwerte, ein Hormonprofil mit Östradiol, Testosteron, Dihydrotestosteron, SHBG, der Bestimmung des freien Androgenindexes, DHEA-S und Androstendion. Zusätzlich sollten Mangelzustände ausgeschlossen werden: Eisen und Ferritin (der Eisenspeicher), Biotin, Folsäure, Zink, Selen und Kupfer.
Was kann man gegen tun gegen Haarausfall, wie sieht die Therapie bei Haarausfalles aus?
Wenn die Ursache durch die Diagnostik herausgefunden wurde, wird diese behoben. Medikamente, die Haarausfall auslösen können, sollten umgestellt werden. Mangelzustände werden ausgeglichen durch Ernährungsumstellung oder Nahrungsergänzungsmittel. Eine Schilddrüsenerkrankung muss behandelt werden. Bei einem PCO-Syndrom sollte eine Antiandrogene Pille (bei gleichzeitigem Verhütungswunsch) verschrieben werden, möglichst ohne die Pillenpause von 7 Tagen.
Wenn der Auslöser des Haarausfalles ein Überangebot an Androgenen ist (und ein Tumor ausgeschlossen wurde) stehen folgende Therapiekonzepte zur Verfügung:
Lokale Behandlung:
- Eine lokale Behandlung mit Minoxidil haltigem Haarwasser. In Studien konnte der Haarverlust bei 80-90% der Betroffenen gestoppt werden. Nach ca. 4 Wochen Therapie könnte ein vermehrter Haarausfall auftreten. Dieser ist nur vorübergehend. Die Therapie sollte deshalb nicht unterbrochen werden.
- Eine lokale Behandlung mit 17-alpha- Östradiol- Lösung
- Es gibt auch Haarwasser in denen beide Wirkstoffe kombiniert vorliegen, eine lokale Behandlung macht auch Sinn bei Frauen die eine systemische Hormontherapie erhalten. Manchmal steigt dadurch die Konzentration am Haarfollikel nicht ausreichend an.
Systemische Behandlung: